Archiv 2011

 

Musikalischer Gottesdienst am 2. Weihnachtsfeiertag Das Kirchspiel Hartershausen weist eine reichhaltige Vielfalt an Talenten auf FRAUROMBACH
Mittlerweile zu einer schönen Tradition ist der musikalische Gottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag im evangelischen Kirchspiel Hartershausen geworden.

"Weihnachten: Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus, sinnend geh' ich durch die Gassen, alles sieht so festlich aus. An den Fenstern haben Frauen buntes Spielzeug fromm geschmückt, tausend Kind'lein steh'n und schauen, sind so wunderstill beglückt. Und ich wand're aus den Mauern bis hinaus ins freie Feld, hehres Glänzen, heil'ges Schauern! Wie so weit und still die Welt! Stern hoch die Kreise schlingen, aus des Schnees Einsamkeit. Steigt's wie wunderbares Singen Oh du gnadenreiche Zeit!" (Joseph Freiherr von Eichendorff). Diese Zeilen der Lesung und weitere u. a. "Wir alle sind Engel" (Dirk Michael Steffan) und "Jeder Mensch hat seinen Stern" (Corinna Mühlstedt), verlas Pfarrer Jürgen Seng. Die zugehörigen Ortschaften weisen eine musikalische Vielfalt, von jung bis alt, auf. Jeder einzelne wurde mit einer Begabung ausgestattet. Diese zu präsentieren, alleine oder auch in der Gemeinschaft, erfordere Mut. Ihnen allen gelte es, großen Dank auszusprechen, so Pfarrer Jürgen Seng während seiner Begrüßung. In diese musikalischen Darbietungen, so Seng weiter, sei viel neue Bewegung gekommen. Junger Nachwuchs präsentiere sich erstmals an diesem Abend. Er würde sich freuen, dass diese musikalischen Botschaften, die soviel geben, auch weiter gepflegt würden.
Leider hatte die Orgel in der Evangelischen Kirche Fraurombach just am Heiligen Abend ihren Geist aufgegeben, sodass die dafür vorgesehenen Beiträge von Joachim Weitzdörfer auf dem E-Piano vorgetragen wurden.
Eröffnet wurde der musikalische Reigen mit "Morceau Symphonique" vorgetragen von den Geschwistern Sebastian und Stephanie Muhl. Stephanie Muhl brillierte im Laufe des Konzertes mit ihrem Sologesang "Caro mio ben" und "Si dolce el tormento". Wie oben bereits schon erwähnt, der Nachwuchs ist nicht untätig und fügt sich mit ein. Zum ersten Mal dabei - praktisch eine Premiere - war das Fraurombacher Instrumentalquartett. Dahinter verbergen sich die Geschwister Anne, Cathrin, Hannah und Sina Einhoff. Sie spielten "Hark! The Herald Angels Sing", "Oh little Town of Bethlehem", "Oh come, all you faithful". Nicht fehlen durfte der Frauenchor Fraurombach. Er ist seit Jahren ein fester Bestandteil vieler Konzerte, dirigiert wird er von Martin Wedler. Ihre musikalischen Beiträge waren "Fröhliche Weihnacht überall", "Bajuschkin baju" und "Guten Abend, gute Nacht". Die Damen vom Flöten- und Instrumentalkreis, Leitung Britta Seng, präsentierten "Irische Segenswünsche", "Noel" und "White Christmas". Bei dieser Präsentation bekamen die Damen Unterstützung von einem jungen Mann mit Gitarre - Loris Kreutzer. Auch hier ist der Nachwuchs bereits präsent.
Organist Joachim Weitzdörfer mit "Duettpartnerin" Britta Seng (Querflöte) hatten sich für diesen Gottesdienst "Largo" von Georg Friedrich Händel, "Panis Angelicus" von Cesar Franck und "The day thou gavest, Lord, is ended" (Clement Cotterill Scholefield) ausgesucht. Was wäre ein Gottesdienst ohne die Bläser und Bläserinnen des Posaunenchores der Ev. Kirchengemeinde Hartershausen? Sie sind eine musikalische feste Größe. Unter der Leitung von Sebastian Muhl spielten sie "Stern von Bethlehem" sowie "Wie schön leuchtet der Morgenstern".
Auch die Gemeinde leistete ihren "musikalischen Beitrag" mit "Jauchzet, ihr Himmel, frohlocket" und "Kommet ihr Hirten". Geschlossen wurde das musikalische Erlebnis mit dem gemeinsamen "Oh du fröhliche".

 

"Glück ist, wenn das Pech die anderen trifft" Solokabarett mit Clajo Herrmann in der Pfordter Dorfschern PFORDT
Er ist ein Wiederholungstäter, ein Mann mit 50, ein Mann in der zweiten Midlife Crisis. Mittlerweile mit verlustfester Zellkultur und ein Möbelstück, dass die Frauen beim Putzen beiseite schieben.

Kabarettfans ist er bestens bekannt, die Rede ist von Clajo Herrmann, eine Hälfte des Ersten Babenhäuser Pfarrer! Kabaretts und seit einigen Jahren als Solist unterwegs.
Bereits zum dritten Mal war er auf Einladung der Kirchengemeinde Hartershausen in Pfordt.
Er hielt den Besuchern, wie es seine Art ist, einen Spiegel vor, und präsentierte intelligentes Kabarett aus Sicht eines Mannes, der auch aus alltäglichen Kleinigkeiten das Absurde und Originelle herausfiltern kann. Zum Vorschein kam dabei ein Best of seiner Texte aus 12 Jahren Pfarrerkabarett. Beim "Älter werden, ohne den Unmut zu verlieren" oder "Glück ist, wenn das Pech die anderen trifft", leide er als Vertreter der Generation 50 plus an allem was es gibt: Documenta in Kassel, Oldie Night's, Sushibars, Umkleidekabinen, Rolltreppen, Meditationskurse und Flugzeuge. Der Mann ab 50 hat die Mutter im Rückenmark, oder - ab 50 braucht der Mann ein Hobby, Männer ab 50 entdecken die Klassiker neu, z. B. die Rolling Stones, die man auf Grund ihres Aussehens in die Pflegestufe III einstufen muss. Beim Klassentreffen ab 55 will man keinen Freunden begegnen, sondern wissen wie groß das Verfallsdatum ist. Je älter man werde, um so häufiger hänge man am Vertrauten. Sein traditioneller Urlaub in Portugal, bereits seit 23 Jahren, durfte in seinem Programm genau so wenig fehlen, wie der Frauenfußball: Der Sommer ging, wohin wissen wir nicht, aber er ging. Die Frauen wurden nicht Weltmeisterinnen. Wie stand auf einem Plakat: "3. Plätze sind nur was für Männer". Er, Clajo Herrmann, sei Fan des internationalen und Erstlingsfußballs der Frauen, weil es technisch guter, schneller, im Vergleich zu den Männern, fairer Sport ist. Wer sich das Gekicke bei den Herren in niedrigen Spielklassen ansieht, kann sich auch bei den oberen Etagen des Frauenfußballs ins Stadion setzen. Am Schluss des Abends tat wieder einiges weh. Die Handflächen vom Spontanapplaus, die Mundwinkel vom Schmunzeln, der Bauch vom Lachen.

 

Gut besuchter Reformationsgottesdienst Ein Kreis zwei Chöre, drei Organisten und 40 Dienstjahre
Pfordt Eine lange Tradition hat in Pfordt die musikalische Vesper zum Reformationstag, bei der Musikbegeisterte aus dem gesamten Kirchspiel Hartershausen mitwirkten. Von der Sopran- bis zu Bassflöte besetzt bot der Flötenkreis des Kirchspiels unter Leitung von Britta Seng vierstimmige Stücke aus dem 17. und 18. Jh. dar. Ordentlich Tempo in die zeitgenössischen Kompositionen brachte der junge Posaunenchor der Kirchengemeinde Hartershausen unter dem souveränen Dirigat von Sebastian Muhl. Für ein spritziges Quartett griff der 22-jährige Dirigent zwischendurch auch selbst zur Posaune. Der Pfordter Chor "Alles im Takt", von Sabine Schlemmer dirigiert, ließ sich spontan die Töne vom Organisten geben und stieg mit einem Taize-Gesang in den Gottesdienst ein. Es folgten ein zackig vorgetragenes Traditional aus Irland, "Lord of the dance" und der Kanon "Lasst und miteinander", bei dem die versammelte Gemeinde voluminös vierstimmig und dabei beeindruckend sauber intonierte. Die Orgelstücke wurden im Wechsel von Holger Eurich, Lotti Schäfer und Joachim Weitzdörfer gespielt. Als Pfarrer Jürgen Seng mitten im Gottesdienst einen Stuhl in die Mitte stellte und die Organistin Lotti Schäfer bat, zu ihm zu kommen, wurde es ganz still im Kirchenschiff. Verdutzt stieg die rüstige Rentnerin von der Orgelempore herab und nahm auf Anraten des Seelsorgers auf dem Stuhl Platz. "Wir sagen Danke", begann Jürgen Seng seinen Rückblick auf 40 Jahre Organistendienst, den Lotti Schäfer von 1953 bis 1977 und von 1995 bis heute geleistet hat. In all den Jahren habe sie über 1200 Gottesdienste mitgestaltet, mit fünf Pfarrern und fünf Vakanzvertretern zusammengearbeitet und unzählige Menschen in Freud und Leid mit ihrem Orgelspiel begleitet. "Es ist für mich ungeheuer beruhigend, zu wissen, dass du da bist und ich mich auf dich verlassen kann, nicht nur wenn ich mal wieder kurzfristig anrufe, weil eine Beerdigung ansteht.", freute sich der Pfarrer und gestand zugleich: "Für 40 Jahre Dienst angemessen Dank sagen, kann man eigentlich nicht." Mit einem Segenslied, das ihr die Gemeinde voll Inbrunst sang, nahm Lotti Schäfer sichtlich gerührt die Glückwünsche entgegen. "Ich hab ja nichts geahnt!", beteuerte sie später - eine gelungene Überraschung.
"Nur gut, dass wir uns hierher aufgemacht haben.", flüsterte eine Besucherin am Ende des Gottesdienstes ihrer Nachbarin zu. Musik tut gut und Musik in geschwisterlicher Gemeinschaft macht das Herz froh.

 

In den Herbstferien mit Martin auf Entdeckertour Erste Kinderbibelwoche der Kirchengemeinden Hartershausen und Fraurombach
Hartershausen In den Herbstferien veranstalteten die Kirchengemeinden Hartershausen und Fraurombach ihre erste Kinderbibelwoche, die unter dem Thema "Mit Marin auf Entdeckertour" stand. Die ehrenamtlichen Kindergottesdienstmitarbeiterinnen aus Hartershausen, Hemmen, Üllershausen und Pfordt sowie Pfarrer Jürgen Seng hatten das Leben Martin Luthers in ein ansprechendes Theaterstück gefasst, dass den Beginn und die Inhalte des jeweiligen Tages markierte. So konnten die 16 Kinder in dieser Woche Martin Luther durch einen Teil seines bewegten Lebens begleiten. Sie erlebten als Luther bei Stotternheim in ein Unwetter geriet und deswegen gelobte Mönch zu werden. Den Kindern wurde szenisch darge-stellt wie der junge Novize, nach seiner Aufnahme ins Augustiner-Eremiten-Kloster in Erfurt immer wieder mit Gott haderte und auf der Suche nach einem gnädigen Gott war. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen der Kinderbibelwoche waren dabei als Martin Luther den Ablasshandel Johannes Tetzels anprangerte, die 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug und schließlich vor den Kaiser gerufen wurde um seine Schriften zu widerrufen.
Anschließend bildeten die Kinder den schützenden Wald für den Reformator, in dem er sich vor den Häschern des Kaisers verbergen konnte bis er schließlich von den Ge-treuen des Kurfürsten Friedrich des Weisen auf der Wartburg in Sicherheit gebracht wurde. Dort schauten die Kinder Luther zu, wie er die Bibel übersetzte, dem Ritter Roland die Bibel erklärte und später zu seinem Wegbegleiter Andreas Karlstadt gerufen wurde, der die Ziele der Reformation in Frage zu stellen schien. Und schließlich wurden die Kinder Zeuge, wie Martin Luther einigen Nonnen, darunter Katharina von Bora, seiner späteren Frau, zur Flucht aus dem Kloster Nimbschen verhalf.
Passend zu den Themen des jeweiligen Tages wurden nach dem Anspiel durch Gespräche, Basteleien, Spiele und Lieder die Inhalte noch einmal besprochen und auf spielerische Weise gestärkt. Es entstanden wunderschöne gestaltete Kirchenfenster und mittelalterliche lederne Geldbeutel, die Hartershäuser Nikolaikirche wurde erkundet; und Altar, Taufbecken, Kan-zel, Orgel, Glocken und Abendmahlsgeschirr erzählten ihre jahrhundertealten Geschichten.
Ein mittelalterlicher Spieleparcours ließ die Jugendlichen die Zeit Luthers erfahren und es entstand eine wunderschön gestaltete Lutherrose für die Nikolaikirche. Die Kinder lernten die unterschiedlichsten Bibelausgaben kennen, so wurden Kinderbibeln, Lutherbibeln, Comicbibeln, eine 350 Jahre alte Bibel und auch ganz neue Bibeln vorgestellt und von den Kin-dern erkundet. Biblische Kräuter, Gewürze, Obst- und Gemüsesorten und Instrumente wurden gezeigt, angeschaut und probiert. Mit großem Spaß lernten und sagen die KiBiWo-Kids neue Lieder, die die Botschaft der Reformation transportierten. So schmetterten sie voller Inbrunst Ohrwürmer wie: "Manchmal ist meine Angst riesengroß", "Gott, die Burg in meinem Leben", "Geh den Weg, denn du gehst ihn nicht alleine" sowie noch weitere Lieder. An jedem Mittag gab es ein leckeres Essen mit Nachtisch, und die Kinder ließen sich schmecken, was das Helferteam ihnen für jeden Tag gekocht hatte.
Seinen Abschluss fand die Kinderbibelwoche mit einem Familiengottesdienst in der Hartershäuser Kirche. Elemente der Woche hatten noch einmal in diesem besonderen Gottesdienst ihren Platz. So wurde noch einmal eine Theaterszene aufgeführt, die Lutherrose wurde in ihren einzelnen Elementen in die Kirche gebracht und erklärt und natürlich sangen die KiBiWo-Kids ihre zahlreichen neuen Lie-der. Innerhalb dieses Familiengottesdienstes wurde auch die kleine Leonie Dickert aus Hartershausen getauft. Die Kindergottesdienstkids begrüßten die neue Erdenbürgerin nach ihrer Taufe mit dem Lied: "Gott dein guter Segen, ist wie ein großes Zelt, hoch und weit, fest ge-spannt, über unsre Welt. Guter Gott ich bitte dich: Schütze und bewahre mich, lass mich unter deinem Segen, leben und ihn weitergeben.
Bleibe bei uns alle Zeit, segne uns, segne uns, denn der Weg ist weit." Die versammelte Gottesdienstgemeinde dankte den Ehrenamtlichen Helferinnen für ihr großes Engagement in dieser Woche, für die viele freie Zeit die sie wieder einmal für die Kinder ihrer Kirchengemeinden eingesetzt haben. Nach den vielen positiven Erfahrungen wird dies sicher nicht die letzte Kinderbibelwoche in den Gemeinden des Pfarramtes Hartershausen gewesen sein.

 

Tagesfahrt nach Weilburg unternommen Evangelisches Kirchspiel Hartershausen hatte eingeladen Hartershausen
Am Samstag, dem 17. September, machten sich zwei Busse des Reisedienstes Schäfer mit insgesamt 88 Personen aus Hemmen, Hartershausen, Üllershausen, Pfordt und Fraurombach auf zur diesjährigen Tagesfahrt des Ev. Kirchspiels Hartershausen.

Ziel waren die Stadt Weilburg an der Lahn sowie die Kubacher Kristallhöhle.
Nach der Abfahrt im Schlitzerland ging es zunächst über die A 5, den Gießener Ring und die B 49 in den Solmser Stadtteil Oberbiel, wo in der dortigen Grillhütte "Schlagkatz" gemeinsam gefrühstückt wurde. Die anwesenden Mitglieder des Kirchenvorstandes und Pfarrer Seng hatten eine reichhaltige Vesper vorbereitet, die in und an der idyllisch gelegenen Grillhütte gegessen wurde. Danach fuhren die Busse in das 15 km entfernte Weilburg. Hier stand zunächst eine Schlossführung auf dem Programm. Insgesamt drei Schlossführer zeigten und erläuterten der Gruppe aus dem Schlitzerland viel Wissenswertes über die Geschichte des Schlosses, des Fürstenhauses und die Region. So überraschte zum Beispiel, dass das Fürstenhaus Nassau-Weilburg bis heute den Großherzog des Fürstentums Luxemburg stellt. Überhaupt imponierte das Weilburger Schloss durch sein gepflegtes und gut eingerichtetes Inneres, sowie die wunderbar angelegten Gärten. Nach der Schlossbesichtigung bestand die Möglichkeit, die Altstadt Weilburgs auf eigene Faust zu erkunden. Manche besichtigten den Lahntunnel unterhalb des Schlosses, besuchten die Altstadt oder genossen auf dem Marktplatz, bei herrlichem Wetter, die Sonnenstrahlen und lauschten dabei dem Platzkonzert des Reservistenmusikcorps der Bundeswehr, das an diesem Tag in Weilburg auftrat. Später ging es weiter in den nahe gelegenen Ort Kubach, wo die dortige Kristallhöhle besucht wurde.
Erst im Jahr 1973 wurde diese Höhle neu entdeckt, nachdem Berichte aus dem 19. Jahrhundert bereits auf sie hingewiesen hatten. Insgesamt 347 Stufen führen bis an die tiefste erschlossene Stelle. Kristalle, Tropfsteine und kleine Wasserläufe entschädigen den Besucher für den anstrengenden Ab- und Aufstieg, in diese einzige Kristallhöhle der Bundesrepublik, die mit 30 m die höchste Halle aller deutschen Schauhöhlen besitzt.
Zum gemeinsamen Abendessen wurde nun in den Weilmünsterer Stadtteil Möttau gefahren.
Im dortigen Gasthaus "Waldhorn" konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagesfahrt stärken und einen schönen Tag gemeinsam ausklingen lassen.

 

Gepflanzt wie ein Baum an Wasserbächen Zum zweiten Mal: Schlitzerlandgottesdienst auf dem Sengersberg
Zu Beginn des Wochenendes gingen die Blicke der evangelischen Geistlichen, einiger Kirchenvorstandsmitglieder und anderer Beteiligter im Schlitzerland besorgt zum Himmel. Wetterprognosen wurden besonders aufmerksam gehört. Am Sonntag stand nämlich zum zweiten Mal der "Schlitzerlandgottesdienst" auf dem kirchlichen Terminkalender. Die Gemeindeglieder aller vangelischen Kirchengemeinden des Schlitzerlandes waren eingeladen, sich im Steinbruch auf dem Sengersberg unter dem Bibelwort aus Jeremia 17,7+8 zum gemeinsamen Gottesdienst zu versammeln. In dem Bibelwort heißt es: "Gesegnet ist derjenige, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt." Bäume brauchen Wasser, um leben und gedeihen zu können. Aber zum Gottesdienst am Sonntagvormittag wären Regengüsse kontraproduktiv.
Kurz bevor vier Busse zu einer Sammelfahrt von Ort zu Ort durch das gesamte Schlitzerland gelenkt wurden, gab es in Schlitz einen heftigen Regenschauer. Im Untergrund regnete es nicht. Und dann brach überall die Sonne hervor. Wanderer starteten von Bernshausen, Ützhausen, Üllershausen, vom Schwimmbadparkplatz in Schlitz und vom Waldparkplatz auf der Pfordter Höhe. Die Busse füllten sich von Haltestelle zu Haltestelle. Immer mehr Menschen strebten dem ehemaligen Steinbruch am Sengersberg zu.
In dem idyllischen Rund des Steinbruchs stand noch fest verankert das große Holzkreuz, das von Hans Obenhack Hartershausen), Hans (Schäfer (Üllershausen) und Wolfgang Wahl (Schlitz) im vergangenen Jahr dort aufgestellt worden war. Kirchenvorstandsmitglieder und weitere Helfer aus den Gemeinden hatten davor Tische und Bänke aufgestellt, die nach und nach von rund 350 Gottesdienstbesuchern besetzt wurden.
Die Posaunenchöre aus Hartershausen und Schlitz eröffneten als Gesamtchor unter Leitung von Günter Hohmeier musikalisch den Gottesdienst. Im Namen aller Kirchengemeinden begrüßte Pfarrer Peter Sachs (Pfarrei Kreutzersgrund) die Gottesdienstgemeinde, die dann in den schönen Morgenchoral "All Morgen ist ganz frisch und neu" einstimmte. Die Textlesungen und Gebete des Gottesdienstes teilten die vier Schlitzerländer Pfarrer Peter Sachs (Kreutzersgrund, Jürgen Seng (Hartershausen), Johannes Wildner (Hutzdorf und Schlitz) und Pierre Bouvain (Pfarrei Queck) untereinander auf.
Die Predigt hielt Pfarrer Jürgen Seng über das schon erwähnte Bibelwort aus dem Buch des Propheten Jeremia. Der Hartershäuser Pfarrer sprach zunächst davon, dass Bäume ein gutes Symbol seien und menschliches Leben widerspiegeln. Ein Baum am Ufer des Meeres muss sich gegen den Sturm stellen, ebenso wie wir Menschen den Stürmen des Lebens trotzen müssen. Knorrige Bäume in den Bergen können widerspiegeln, dass Menschen in ihrem Leben unter Lasten und Entbehrungen zu leiden haben. Zwei nahe zusammenstehende Bäume, die sich einander angeglichen haben und deren Kronen ineinander gehen, können ein Symbol sein für Freundschaft, Liebe und Partnerschaft. Selbst ein entlaubter Baum im Winter kann menschliche Leben widerspiegeln, denn in ihm wohnt die Kraft, Blätter zu treiben, wenn die Sonne ihn im Frühling aufweckt und neue Kräfte hervorruft.
Für das Gedeihen eines Baumes sei es aber wichtig, auf welchem Boden er stehe, sagte Pfarrer Seng. Bäume haben ihre Kraft nicht aus sich selbst heraus, sondern ziehen mit ihren Wurzeln Wasser und Leben auf. Auch der Mensch braucht einen Boden, einen Grund, aus dem er Kraft ziehen kann. Wer auf Gott seine Zuversicht setzt, "dessen Blätter bleiben grün, und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte." (Jeremia 17,8)
Nachdem die Pfarrer abwechselnd das Fürbittengebet und zusammen mit der Gemeinde das Vaterunser gebetet hatten, schlossen die Posaunenchöre mit "pomp and circumstances" (land of hope and glorry) von Edvard Elgar den Gottesdienst ab. Die während dieses Musikstückes eingesammelte Kollekte ergab 897,06 Euro. Das Geld wird über die Kindernothilfe den hungernden Kindern in der Dürreregion Somalia (Ostafrika) zugute kommen.
An den Gottesdienst schloss sich nahtlos das gemeinsame Mittagessen an. Es gab Getränke, Bratwürstchen und Eintopf. Viele fleißige Hände hatten dafür gesorgt, dass die Bewirtung der großen Gottesdienstgemeinde reibungslos vonstatten ging. Während sich kleine Wandergruppen je und dann auf den Weg machten, strebten die anderen gegen 13.00 Uhr dem Busparkplatz zu. Noch immer schien die Sonne. Erst am Sonntagnachmittag gingen überall im Schlitzerland kräftige Regenschauer und Gewitter nieder. Es regnete bis tief in die Nacht hinein. Da war der zweite gemeinsame Schlitzerlandgottesdienst auf dem Sengersberg aber schon Geschichte.

 

Wunderbare Inseltage auf Langeoog Erlebnisreiche Jugendfreitzeit an der Nordsee / 34 Kids waren hellauf begeistert Schlitzerland

34 Kids aus dem gesamten Schlitzerland, Fulda und Wehrda nutzten die Gelegenheit mit ihren drei Betreuern, vom 26. Juni bis zum 7. Juli einmal sechs wunderbare Tage an der Nordsee zu verbingen.

Die Freizeitteilnehmer aus verschiedenen Konfessionen und unterschiedlichen Landeskirchen im Alter von 10 bis 18 Jahren hatten das Angebot des Kirchspiels Hartershausen angenommen, die ostfriesische Insel Langeoog zu erkunden. Der Reisedienst Schäfer brachte die Gruppe sicher nach Bensersiel, wo die jungen Menschen voller Freude das Meer begrüßten. Die Überfahrt mit dem Schiff "Langeoog II" auf das autofreie Eiland bereitete allen bei strahlendem Sonnenschein große Freude und auch die Fahrt mit der Inselbahn zum Dorf Langeoog war wunderschön, konnte man doch schon einen ersten Eindruck von der einzigartigen Inselnatur gewinnen. Nach einer guten Stärkung mit Pizza im Park bezogen die Jugendlichen die OWD-Inselfreizeitanlage mitten im Ort. Jetzt war es höchste Zeit an den Badestrand zu gehen und sich in den Nordseewellen abzukühlen. Auch nach dem Abendessen bestand die Möglichkeit am Strand zu spielen, Drachen steigen zu lassen, im Meer zu baden, oder einfach nur den Sonnenuntergang zu genießen. Einige Jungendliche nutzten die freie Zeit im Kinderlandverschickungsheim, um gemeinsam zu Spielen oder einfach nur zu Chillen. Wiederum Andere erkundeten den Ort oder waren unterwegs auf Shopping-Tour. Der zweite Tag stand ganz im Zeichen von Sonne, Sand und Meer. Sandburgen bauen, im Wasser plantschen, sich austoben (oder einfach) nur in der Sonne entspannen, bestimmten den Vormittag. Am Nachmittag wanderten die Jungendlichen zum Hafen, um eine Kutterfahrt mit der "MS Freia" zu unternehmen. Ausführlich erklärten Kapitän und Steuermann die wichtigsten Begriffe der Seefahrt und Wissenswertes über die Nordsee. Am Heck des Schiffes war ein Netz ausgelegt, und nach Einholen des Fangnetzes erläuterte der Steuermann den Fahrgästen den Fischfang und die Meeresbewohner. Im Anschluss gab es ein kleines Quiz und für die richtige*Antwort durften die Kids für einige Zeit das Ruder des Kutters übernehmen. Besondere Freude bereitete allen das Beobachten der Seehunde, die sich faul auf den Seehundbänken mit ihren Jungen in der Sonne räkelten. Am dritten Tag verbrachte die Reisegruppe wiederum den Vormittag am Badestrand.
Am Nachmittag erwartete die Kids eine Wattwanderung mit dem Naturkundeführer Ossi. Er brachte in seiner lockeren, fröhlichen Art allen den Zauber des Wattenmeers, das zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, näher. Von dem geheimnisvollen Watt, den unverwüstlichen Salzwiesen und einer reichen Vogelwelt wusste Ossi zu erzählen. Er kennt alle Würmer, Krebse, Muscheln, Schnecken und Algen und konnte zu jedem Tier und zu jeder Pflanze Geschichten erzählen. Die Barfuß-Tour durchs Schlick machte Riesenspaß obwohl sie manchmal ganz schön glitschig war.
Am nächsten Vormittag trafen sich die Reiseteilnehmer mit Arvid, dem Inselführer, am Wahrzeichen der Insel, dem Wasserturm. Sehr informativ schilderte er während der Inselführung die Entstehung und Entwicklung von Langeoog. Er erklärte die Pflanzen- und Tierwelt sehr anschaulich, machte auf Sehenswürdigkeiten der Insel aufmerksam und begeisterte die Gäste für Ferien am Meer. Den Nachmittag verbrachten die Kids im Meerwasser-Erlebnisbad. Brodelquelle, Traumgrotte, Strömungskanal, Suhle, Wellenbecken, Großrutsche und Unterwasserliegen*waren die Angebote der Badewelt von Langeoog, die die Kids genossen.
Am Abend besuchten einige Fußballbegeisterte das Freundschaftsspiel TSV Langeoog gegen den 1. FC Köln. Das Bundesliga-Team weilte für ein Trainigslager auf Langeoog und sorgte für Begeisterung der Jungendlichen, den bewunderten Fußballstars ein Autogramm oder gemeinsames Foto abzujagen. Am fünften Tag starteten die Fahrtteilnehmer in kleinen Teams zu einer Insel-Rallye. Es galt über 20 Fragen rund um Langeoog und die Freizeit zu beantworten. Die Schuhgröße von Kapitän Janssen und die Bedeutung der Namen Hildegard, Elke, Klaus und Udo bereitete so manches Kopfzerbrechen, konnten am Abend bei der Preisverleihung aber aufgeklärt werden.
Die "Langeoog-Füchse" errangen ganz knapp vor den anderen Teams den ersten Platz. Nach einem fröhlichen Abend mit gemeinsamen Spielen galt es, am nächsten Tag die Heimreise anzutreten. Noch einmal konnten sich alle vom Strand, Meer und Dorf verabschieden. Mit der gleichen Inselbahn und Fähre fuhren auch die Stars des 1. FC Köln nach Hause sodass noch fehlende Autogramme eingeholt werden konnten. Am Anleger in Bensersiel wartete bereits der Bus des Reisedienst Schäfer, der nach einem kurzen Zwischenstopp im Werksverkauf der Fa. Bahlsen die Reisenden wohlbehalten ins Schlitzerland zurück brachte. Die Inseltage waren voller Lachen und Fröhlichkeit, Action und Entspannung, gemeinsamen Erleben und viel freier Zeit zum Gestalten der Ferientage. Eine ganze Menge neue Eindrücke nahmen die Jugendlichen im Gepäck mit nach Hause.
Am Beginn der Reise standen sich Fremde gegenüber, die nach sechs Tagen zu Freunden wurden. Alle bedankten sich herzlich bei Pfarrer Jürgen "Klaus" Seng für die Organisation der total genialen Jugendfreizeit.
Jetzt freuen sich die Freizeitteilnehmer auf den Grillabend nach den Sommerferien, um sich wieder zu sehen, Fotos von der Reise anzuschauen und Erinnerungen an ein paar coole, geile Tage auf Langeoog auszutauschen.

  

Inselführung Jugendliche bekommen den Fischfang erklärt Jugendliche vor dem Langeooger Wasserturm

Spaß am Strand

Restaurierte Orgel feierlich eingeweiht "Möge sie noch lange und ausschließlich zum Lobe Gottes erklingen" PFORDT

Nach nunmehr fünfjähriger Stille erklangen im Rahmen eines Festgottesdienstes wieder die bekannten Klänge der restaurierten und unter Denkmalschutz stehenden Oestreich-Orgel in der evangelischen Kirche zu Pfordt. Fünf Jahre mussten die Gottesdienstbesucher bzw. das Kirchspiel Hartershausen-Pfordt auf ihre Begleitung verzichten. Als Ersatz fungierte ein von der Kirchenverwaltung geliehenes Orgelpositiv.
Von unserer Mitarbeiterin
SIGI STOCK
Während ihrer aufwändigen und diffizilen Restaurierung, Beginn November 2010, so Orgelbaumeister Andreas Schmidt in kurzen Ausführungen, wurde das Instrument komplett abgebaut, in 1 000 Einzelteile zerlegt und aufgearbeitet. U. a. wurde die Windanlage komplett saniert, das Pfeifenwerk aufgearbeitet, die Balgkammer wurde von Schreiner Obenhack restauriert. Die Orgel ist nun auch ohne den wichtigen Strom funktionsfähig und kann gespielt werden. Bei dieser Restaurierung entdeckte man auch, dass von den beiden Orgelbaumeistern Augustin und Josef Oestreich in 1849 ausschließlich Holzschrauben verwendet wurden. Diese stellten bei der Sanierung eine weitere Herausforderung dar. Andreas Schmidt bedankte sich am Ende seiner Ausführungen bei allen Verantwortlichen, dass man dieses Juwel restaurieren durfte.
In diesem Festgottesdienst stand das 160 Jahre alte Instrument, die Königin der Instrumente, natürlich im Vordergrund. Gleich drei Organisten Holger Eurich (Üllershausen), Lotti Schäfer (Pfordt) und Joachim Weitzdörfer (Fraurombach) oblag es, den Gottesdienst mit ihr zu begleiten. Die gesamte Bandbreite ihrer Leistung wurde von Thomas Wilhelm, Orgelsachverständiger aus Karben, abgerufen. Aus "O Haupt voll Blut und Wunden" brachte er den Choral mit Veränderungen aus "Der angehende Pianist" (Joh. Chr. Kittel 1732-1809) zu Gehör. Mit dem Gesang von Beate Weitzdörfer "Nun will der Lenz uns grüßen" sowie Britta Seng (Querflöte) mit dem Bouree von Leopold Mozart und einem Menuett aus dem Notenbüchlein für A. M. Bach von Joh. Seb. Bach, beides für Querflöte und Orgel, bekam der Festgottesdienst seine musikalische Abrundung. Für die Festpredigt konnte Pfarrer Jürgen Seng Probst Pfarrer Matthias Schmidt gewinnen. Dieser übermittelte zu Beginn die Grüße des Kirchenpräsidenten Dr. Volker Jung. Es sei eine gute Entscheidung gewesen, so Probst Schmidt, die Orgel restaurieren zu lassen. Die Investition habe man zum Erhalt der Kirche getätigt, für den Ort und für die Kultur. Im umgekehrten Falle hätte man die Kirche und auch seinen Ort aufgegeben. Schmidt stellte hier die Frage: Hätte dieses Geld für die Restaurierung nicht sinnvoller angelegt werden können? Um diese Frage zu beantworten, legte er das 14. Kapitel aus dem Markusevangelium zu Grunde: "Und da er zu Bethanien war in Simons, des Aussätzigen, Hause und saß zu Tische, da kam ein Weib, die hatte ein Glas mit ungefälschtem und köstlichem Wasser, und sie zerbrach das Glas und goß es auf sein Haupt. Da waren etliche, die wurden unwillig und sprachen: Was soll doch diese Vergeudung? Man könnte das Wasser um mehr denn 300 Groschen verkauft haben und es den Armen geben, Und murrten über sie. Jesus aber sprach: Laßt sie mit Frieden. Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Sie hat getan was sie konnte; sie ist zuvorgekommen, meinen Leib zu salben zu meinem Begräbnis."
Nach dem Festgottesdienst waren alle Gottesdienstbesucher zu einem Empfang in der Dorfschern eingeladen. Hier begrüßte Pfarrer Jürgen Seng, neben den Abordnungen der örtlichen Vereine, u. a. als Vertreter des Ev. Dekanates Vogelsberg die Vorsitzende der Dekanatssynode Frau Präses Annedore Radvan, Dekan Pfarrer Stefan Klaffehn, Erika Wunsch als Mitglied des Dekanatssynodalvorstandes, Stadtrat Hans Schmier und Gattin, Ortsvorsteher Willy Kreuzer, Mitglieder des Ortsbeirates sowie die beiden Mitglieder des Hess. Landtages, Manfred Görig und Kurt Wiegel. Pfarrer Seng ging nach seinen Dankesworten an alle die die Orgelsanierung ermöglicht, unterstützt und durchgeführt haben, an alle fleißigen Helfer zur Gestaltung der Festlichkeit, nochmals auf die Geschichte der Orgel ein. Der Kirchenchronik sei zu entnehmen, dass die Pfordter Orgel im Jahre 1849 von August Oestreich aus Bimbach erbaut wurde und den Preis von 800 Gulden hatte. Unterstützt wurde August Oestreich von seinem Cousin Josef Oestreich aus Bachrain, was durch eine Bleistiftinschrift an der Manualwindlade belegt ist. Eine erste Reparatur wurde im Jahre 1952 vorgenommen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die alte Windanlage mit einem elektrischen Orgelgebläse versehen. Die letzte Instandsetzung erfolgte im Jahre 1980. Hier wurde die Orgel gereinigt, die Holzteile imprägniert und weitere kleinere erhaltende Maßnahmen durchgeführt. Im Jahre 2002 wurde festgestellt, dass der Keilbalg vollkommen undicht war, und deshalb der Winderzeuger auf volle Last arbeiten musste. Um größere Schäden zu vermeiden, wurde die Orgel im Jahre 2005 einstweilig außer Dienst gestellt. Von der Kirchenverwaltung erhielt die Kirchengemeinde leihweise ein Orgelpositiv zur Verfügung gestellt. Auf Dauer war dies allerdings nicht befriedigend. Aus diesem Grund hatte der Kirchenvorstand sich ständig bemüht, die Restaurierung der Orgel selbständig voranzutreiben. Als eine Neubaumaßnahme und eine Kircheninstandsetzung notwendig wurden, wurde die Orgelsanierung verschoben - geriet aber nie in Vergessenheit. Die Zusage der örtlichen Jagdgenossenschaft, die Sanierung mit 15 000 Euro zu unterstützen, gab den Antrieb, das Vorhaben nun endlich in die Hand zu nehmen. Im Zusammenwirken mit dem Orgelsachverständigen der Landeskirche, Thomas Wilhelm und Dr. Bernhard Buchstab vom Hess. Landesamt für Denkmalschutz, wurde vom Kirchenvorstand Orgelbaumeister Andreas Schmidt (Linsengericht) ein Fachmann mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt. Seng hob in seinen weiteren Ausführungen besonders das große Engagement der Dorfgemeinschaft Pfordts, die neben dem erwähnten Zuschuss der Jagdgenossenschaft, noch 10 928,16 Euro an Spenden und Gaben für den Erhalt ihrer Orgel beigetragen haben. Die Gesamtmaßnahme war mit ca. 55 000 Euro veranschlagt - das bedeutet, dass die Bevölkerung Pfordts fast die Hälfte der Kosten aus eigenen Mitteln getätigt hat. An der Finanzierung waren außerdem noch die Kirchengemeinde Hartershausen, die EKHN sowie das Hess. Landesamt für Denkmalpflege, die Sparkassenkulturstiftung Hessen- Thüringen sowie das Evangelische Dekanat Vogelsberg mit Mitteln aus dem Dekanatssonderfond beteiligt. Man sei dankbar, so Seng, für die vielfältige Unterstützung, und man freue sich, dass die Maßnahmen nun zu Ende geführt werden konnten. Es war eine gute Entscheidung, einen langen Atem zu haben und die denkmalgeschützte Oestreich- Orgel aufwändig sanieren und restaurieren zu lassen. Immerhin habe es auch Bestrebungen gegeben, die Orgel nicht mehr zu sanieren und gegen ein modernes elektronisches Instrument auszutauschen. "In dem heutigen Festgottesdienst habe man eindrucksvoll untermauert bekommen, wie wunderbar die Königin der Instrumente in der Pfordter Kirche klingt".
Aus den nachfolgenden Grußworten von Frau Präses Annedore Radvan gemeinsam mit Dekan Pfarrer Stefan Klaffehn, Stadtrat Hans Schmier, Ortsvorsteher Willy Kreuzer, sowie den beiden MdL Manfred Görig und Kurt Wiegel, gab es immer wieder die positive Zustimmung betreffs Restaurierung der Orgel.
Man lobte die vielfältige und großartige Unterstützung durch die Bürger, Vereine und Institutionen. Dadurch habe man die Kirche wieder zum Mittelpunkt des Ortes gewählt.
Man wünsche, dass noch lange und vor allem viele Menschen dem Orgelklang lauschen und sich daran erfreuen mögen. Hoffentlich auch immer und nur zum Wohle Gottes.

       

 

      

      

 

 

Die Lauterbacher Tafel – Brücke zwischen Überfluss und Armut
Informationsveranstaltung der Kirchengemeinden Hartershausen und Fraurombach


Hartershausen – Am vergangenen Dienstag hatten die Evangelischen Kirchengemeinden Hartershausen und Fraurombach zu einer Informationsveranstaltung über die Lauterbacher Tafel e.V. ins Gemeindehaus nach Hartershausen eingeladen. Als Referentin konnte die Vorsitzend der Tafel Frau Baronin Andrea Riedesel Freifrau zu Eisenbach gewonnen werden. Zu Beginn ihrer Ausführungen dankte Baronin Riedesel den Gemeindegliedern für ihre langjährige Unterstützung der Tafelarbeit in Form der Erntedankspenden, zu dem zeigte sie sich erfreut über die hohe Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Abend. Baronin Riedesel berichtete zunächst darüber, dass rund 13 Millionen Menschen in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze leben und welche Auswirkungen dies für die betroffenen Personen und ihre Familien haben. So dann erzählte sie von der Entwicklung der Tafelarbeit in Deutschland. Im Jahr 1993 wurde in Berlin die erste Tafel in Deutschland gegründet, mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 900 Tafeln, deren Aufgabe es ist qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die im Wirtschaftskreislauf nicht mehr verwendet werden dürfen und ansonsten vernichtet würden, an Bedürftige zu verteilen. Vorteile liegen in einer schnellen und unbürokratischen Hilfe und der Vorbeugung von Fehlernährung, Mangelernährung und Unterernährung. Baronin Riedesel erläuterte die strengen Vergaberichtlinien über die Abgabe von Lebensmitteln an Tafelkunden und unterstrich, dass die Lebensmittelgaben der Tafel niemals für die komplette Ernährung der betroffenen Personen oder Familien ausreichen würde. In einem nächsten Schritt ging die Vorsitzende dann auf die Aufgaben der Tafel vor Ort ein. Sie erläuterte wie die Arbeit in Lauterbach organisiert ist und wie ein Tag in der Lauterbacher Tafel abläuft. Dabei hob sie besonders das Engagement der mehr als 50 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor. Es folgte eine interessante Diskussions- und Fragestunde, in der Baronin Riedesel alle anfallenden Fragen gerne beantwortete. Als kleines Dankeschön für ihren Vortrag überreichte Pfarrer Seng Baronin Riedesel neben einer mit Lebensmitteln gefüllten Kiste, noch seine Beitrittserklärung für die Lauterbacher Tafel. Am Ausgang spendeten die Besucher einen stattlichen Geldbetrag, der der Lauterbacher Tafel zur Verfügung gestellt wurde.

 


2. Jugendskifreizeit in die Sportwelt „Amadé“

In der ersten Januarwoche führte die Kirchengemeinde Hartershausen zum zweiten Mal eine Skifreizeit für Kinder und Jugendliche durch. Am 2. Januar 2010 pünktlich um 8.00 Uhr startete der Bus des Reisedienstes Schäfer mit 32 Kids und 8 Erwachsenen Richtung Österreich. Nach etwas längerer Fahrt aufgrund von  Staus erreichte die Gruppe um 17.00 Uhr ihr Urlaubsdomizil in Radstadt, das Jugendgästeparadies Bachlehen & Johanneshof. Nach dem Abendessen wurde das Quartier bezogen, Ski und Snowboards geliehen und das Anwesen erkundet. Das hauseigene Schwimmbad und die Turnhalle wurden bereits rege genutzt und der erste Urlaubstag endete spät. Am Montag früh begannen die Aktivitäten im Schnee: der Einstieg in das riesige Skigebiet erfolgt durch die Königslehenbahn, die man zu Fuß in nur 5 Minuten vom Jugendgästehaus erreicht. Die Anfänger besuchten Skikurse, die übrigen verschafften sich einen Überblick über das Skigebiet. Vom Skigebiet Radstadt- Altenmarkt ist man durch einen Buspendelverkehr innerhalb weniger Minuten in Zauchensee, das durch weitere moderne Liftanlagen die Skigebiete Flachauwinkel und Kleinarl erschließt. Während der ganzen Woche zeigte sich das Wetter von seiner guten Seite und die Pistenbedingungen waren gut. Am Dienstagabend hieß es dann „Nachtrodeln“. Mit der Königslehenbahn und Rodeln ging es nach oben zum Start der 6km beleuchteten Rodelbahn. So manch einer verließ unfreiwillig den Schlitten bei der rasanten Fahrt ins Tal. Beim „SingStar“-Wettbewerb am Mittwoch zeigten auch die Jungs, dass sie coole Hits „performen“ können. Der Freitag stand ganz im Zeichen des Damen-Weltcup-Abfahrtslaufes  in Zauchensee. Am Freitag konnte man das Training hautnah erleben und am Abend ging es mit dem Bus nach Altenmarkt zur Startnummernverlosung und der anschließenden Après-Ski-Party mit Feuerwerk. Auch das Rennen am Samstag ließen sich einige nicht entgehen. So verging die Woche viel zu schnell und am Samstag nach dem Skilaufen hieß es Abschied nehmen. Außer kleineren Blessuren waren keine Verletzungen zu verzeichnen. Alle hatten viel Spaß, die Versorgung und die Ausstattung der Unterkunft und das Skigebiet ließen keine Wünsche offen. Für das Jahr 2012 wurden bereits wieder Plätze im Jugendgästeparadies Bachlehen reserviert.